Als vor wenigen Monaten bekannt wurde, dass Pater Theo die Gemeinde nach gut zwei Jahren schon wieder verlassen wird, waren Enttäuschung und Unmut über diese Personalentscheidung groß. Der Pfarrgemeinderat schrieb daraufhin einen ausführlichen Brief an den Bischof, den Generalvikar und den Personalreferenten des Bistums. In diesem Brief wurde die Frage gestellt, ob die Bedürfnisse von St. Raphael – immerhin einer der größten Gemeinden des Bistums – in Osnabrück ausreichend im Blick sind. Seit der Gründung von St. Raphael gab es etliche Priesterwechsel. Auch die Neubesetzung der zweiten Priesterstelle mit Pastor Sczyrba, also einem Priester kurz vor dem Ruhestand, macht deutlich, dass es wieder keine langfristige Personalentscheidung ist, sondern eine Übergangslösung. Dieser Brief wurde auch in der Gemeinde veröffentlicht; es gab viele positive Rückmeldungen und Bestätigungen aus der Gemeinde.

Am 15. August fand nun als Reaktion ein Gespräch des Personalreferenten Beckwermert und einem Mitarbeiter, Herrn Vossel, mit dem Vorstand des Pfarrgemeinderates statt. Pfarrer Beckwermert zeigte sich dankbar sowohl für die kritischen Rückmeldungen des Pfarrgemeinderates als auch für die Bitte um ein direktes Gespräch. Der starke Priestermangel nicht nur in unserem Bistum ist bekannt. Aber diese Tatsache allein reicht als Erklärungsgrund nicht aus. Innerhalb eines halben Jahres verstarben im Bistum Osnabrück drei Priester, die noch keine 50 Jahre alt waren. Niemand kann eine solche Situation voraussehen. Mittel- und längerfristige Personalplanungen wurden dadurch zunichte gemacht. Im Gespräch wurde sehr deutlich das Bedauern darüber formuliert, dass die Kommunikation in die Gemeinde von Seiten des Bistums unzureichend war. Auch wenn die Personalentscheidungen gefallen sind, so wäre es wichtig und richtig gewesen, die Notlage, die Überlegungen und auch angedachte Perspektiven der Gemeinde gegenüber zeitgleich mit der Information über die geplanten Veränderungen mitzuteilen. Die Bistumsleitung ist über die Situation in St. Raphael – auch über die häufigen Priesterwechsel – natürlich gut informiert und arbeitet intensiv an einer längerfristigen Perspektive durch eine Nachbesetzung der Pfarrerstelle, wenn Pfarrer Dau St. Raphael verlässt.

Folgende Überlegungen wurden uns mitgeteilt:

Mit der Einführung einer Pastoralen Koordinatorin wird ein seit langem von Pastor Dau formulierter Wunsch nach Entlastung eingelöst. Die Bistumsleitung hält an dem Plan fest, St. Raphael auch in Zukunft mit zwei Priesterstellen zu besetzen. Für die Nachbesetzung der Stelle des leitenden Pfarrers laufen bereits intensive Überlegungen. Es geht dabei nicht nur um die Frage, ob eine Person verfügbar ist, sondern ob sich diese Person auf die besonderen Gegebenheiten der Stadt Bremen und das in der Gemeinde St. Raphael Aufgebaute einzulassen bereit ist. Nur dann kann sich im Zusammenspiel mit der Gemeinde, dem Hauptamtlichenteam und der neuen Funktion der Pastoralen Koordination eine gute Lösung ergeben. Die Gremien und die Gemeinde sind gebeten, an dem gemeinsam Erarbeiteten, z.B. dem Leitbild, selbstbewusst festzuhalten. Sowohl die Pastorale Koordinatorin Frau Grote als auch Pastor Sczyrba sind angewiesen auf unterstützende, konstruktive Begleitung ihrer Arbeit.

Der PGR-Vorstand wird demnächst Kontakt aufnehmen zu Gemeinden, die mit dem System der Pastoralen Koordination bereits Erfahrungen haben, um uns allen einen möglichst guten Start in den neuen Abschnitt unserer Gemeindearbeit zu ermöglichen. Das Personalreferat begleitet die Entwicklung. Wir wurden ausdrücklich aufgefordert, uns bei auftretenden Fragestellungen und Schwierigkeiten direkt an Herrn Beckwermert zu wenden.